Die Geschichte des Kobudo beginnt im 15. Jahrhundert. In jener Zeit durfte weder Karate noch Kobudo öffentlich trainiert werden. Das Tragen von Waffen sowie der Handel mit ihnen war den Bewohnern der Ryu-Kyu-Inseln strengstens verboten. So waren sie schutzlos den Übergriffen vagabundierender Ronin oder den Angriffen von Piraten ausgeliefert. Dies war sicher ein Grund, warum die Kobudo-Waffen aus den alltäglichen Werkzeugen der Bauern und Fischer entstanden (z.B. Bo zum Tragen von Lasten, Nunchaku als Nußknacker oder Dreschflegel, Eku als Ruder der Fischer usw.).

Auf Okinawa, wie auch in Indien und China gehörte seit jeder zum Erlernen der waffenlosen Künste auch der Umgang mit den Waffen. Auf Okinawa galt der Grundsatz: "Voraussetzung dafür, ein guter Karateka zu sein, ist das Beherrschen der Kobudo-Waffen." Auf dem Weg vom traditionellen Karate zum Sportkarate geriet Kobudo mehr und mehr in Vergessenheit.

Das Bestreben des heutigen Kokusai Okinawa Kobudo Kyokai unter der derzeitigen Leitung von Sensei Hitoshi Kanei, Sohn des legendären Katsuyoshi Kanei, gilt der Erhaltung und Verbreitung des unverfälschten, traditionellen Kobudo wie es die alten Meister entwickelten und lehrten.

Yabiku Moden

Er gründete 1925 den Ryu-Kyu-Kobujutsu-Verband. Sein Bestreben war das Weitergeben der Kunst im Umgang mit den Waffen. Kobudo sollte nicht in Vergessenheit geraten.

Shinken Taira

Er war der wohl berühmteste Schüler des Yabiku Moden. Er wandelte die Katas seiner Meister ab, ordnete sie und erarbeitete somit 40 neue Kobudo-Katas, die er nach den Meistern bezeichnete, die diese schufen, z.B. Aburaya Yamaki, Matsu Higa, Siu Shi, Shi Oshi, Shikiya Chinen, Yamanie Chinen, Yabiku Moden, Kangi Sakugawa u.v.a.

Shinko Matayoshi

Er lernte unter Meister Shokuko Agena, genannt Gushichanteragoa, aus Gushikawa auf Okinawa die Waffen Bo, Sai, Eku und Kama. Danach ging er nach Chatan (ebenfalls ein Ort auf Okinawa) und übte sich dort bei Meister Irei, genannt Gitodeoshigoa, im Umgang mit Nunchaku und Tunkwa. In der Manschurei lernte er zudem Messer- und Lassowerfen sowie das Reiten. In Shanghei unterrichtete ihn Meister Kingai in den Waffen Tinbei, Nunti sowie Surujin und weiteren Waffen. Sein Sohn Shinpo Matayoshi führte die Tradtition seines Vaters fort. Einer seiner besten Schüler war Katsuyoshi Kanei, der Gründer des Jinbukan Kobudo.

Katsuyoshi Kanei

Er gründete das Jinbukan Kobudo Dojo und fügte den Katas eine Grundschule hinzu, so dass der Anfänger die teilweise schwierigen Techniken zunächst isoliert üben kann, ohne sie gleich im Ablauf einer Kata zu trainieren. Er war der direkte Trainer von unserem Shihan Jamal Measara. Im Jahre 1993 verstarb Sensei Kanei plötzlich und unerwartet.

Jamal Measara

Er gilt weltweit als anerkannter Experte der Okinawa Kampfkünste und brachte das Jinbukan Kobudo nach Europa. Er hält die direkte Verbindung zum Weltverband des Kobudo auf Okinwas. Zusammen mit Sensei Katsuyoshi Kanei gründete er den Kobudo-Weltverband (International Okinawan Kobudo Kyokai).

Das Bestreben des heutigen Kokusai Okinawa Kobudo Kyokai (Kobudo-Verband) unter der derzeitigen Leitung von Sensei Hitoshi Kanei, Sohn des legendären Katsuyoshi Kanei, gilt der Erhaltung und Verbreitung des unverfälschten und tradtitionellen Kobudo, so wie es die alten Meister entwickelten und lehrten.

Die Okinawan Shorin Ryu Seibukan Karate Union Deutschland e.V. (SRSKUD e.V.) strebte an, Okinawa Kobudo neben dem Okinawa Karate in den DKV als Stilrichtung zu integrieren. Dieser Traum Measara´s wurde mit Hilfe des Präsidenten des DKV und BKB, Wolfgang Weigert, erfüllt. In der DKV-Bundesversammlung wurde Kobudo als eigene Stilrichtung anerkannt.

Measara Sensei wurde zum Referenten und Prüfungsbeauftragten für Kobudo im BKB ernannt. Die SRSKUD e.V. bietet seit Jahren eine Trainer-Ausbildung für Okinawa Karate und Kobudo für Mitglieder des DKV an. Diese Ausbildungsreihen sind sowohl im DKV als auch in Okinawa selbst anerkannt.